Chronik der Tennisfreunde
Grün-Weiß Fürth e.V.

Am 31.12.1932 gründeten 8 Frauen und 5 Männer den Tennisverein Tennisfreunde Grün-Weiß Fürth e.V.

Tennis war kein Volkssport

Zu einer Zeit in der die Menschen weiß Gott andere Sorgen hatten. Über 6 Millionen Arbeitslose gab es in Deutschland. Aber wie so oft in schweren Zeiten verfolgen Idealisten ihre Ziele umso hartnäckiger. Zudem war Tennis alles andere als ein Volkssport.

Und diese Gründer beschlossen eine Satzung, die heute aktueller ist als jemals zuvor.

Fragen der Religion, Rasse und Parteipolitik sind ausgeschlossen; nationalsozialistische und militaristische Einflüsse und Auswirkungen sind tatkräftig zu bekämpfen. Für eine freiheitliche und demokratische Lebensform ist einzutreten.

Man kann sich vorstellen, dass dies zu dieser Zeit sehr mutig war.

Um im Jahr 1933 der Gleichstellung der Sportvereine durch die Nationalsozialisten zu entgehen, schlossen sich die Tennisfreunde zunächst dem Verein „Rasenspiele“ als Unterabteilung an.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 brachte einen schweren Einschnitt mit sich. Der Tennissport wurde nicht mehr ausgeübt.

Der Idealismus war jedoch nicht gebrochen.

1947 Bereits etwa 50 Mitglieder

Schon 1947 fanden sich etwa 50 ehemalige Mitglieder zusammen und riefen den Verein ins Leben zurück.

Die Mitgliederzahl wuchs stetig. 1950 waren es etwa 150, 1975 bereits über 300.

Die Tennisfreunde Grün-Weiß Fürth mussten seit ihrer Gründung bis heute 3 Sportanlagen bauen.

1933 schufen die wenigen Mitglieder mit wenig Geld in vielen freiwilligen Arbeitsstunden einen ersten Platz an der Rossbrücke. Der zweite Platz wurde 1936 gebaut. Bis zum Krieg wurde hier begeistert Tennis gespielt.

Nach dem Krieg war der Platz an der Rossbrücke zu klein geworden. An der Kurgartenstrasse auf dem Gelände des ehemaligen Kurparks schufen die Tennisfreunde bis 1949 vier neue Plätze. Zur Anlage gehörte eine alte Wehrmachtsbaracke als Clubheim.

Aber leider war der Traum bald zu Ende. Die Anlage musste 1949 aufgegeben werden, da die Firma Grundig diese Fläche für ihre Werksanlagen dringend benötigte.

Der Staat stellte auf Erbbaurecht das Grundstück an der Dammstrasse zur Verfügung. Weitere Flächen wurden später hinzuerworben.

Viel Idealismus und Eigenleistung

Aber die Arbeit des Platzbauens begann wieder von Neuem.  Wieder mit viel Idealismus, wenig Geld und viel Eigenleistung wurden am 13.05.1950  drei Plätze und ein Clubhaus (die Alte Baracke wurde auf ein festes Fundament aufgesetzt) eigeweiht.

Die Heimat der Tennisfreunde Grün-Weiß Fürth wurde endgültig gefunden.

Es war eine unglaubliche Leistung aus der Sandwüste diese Anlage zu erschaffen. Aber es war eine andere Zeit. Uneigennützigkeit, Hilfsbereitschaft waren hohe Werte, für die jeder etwas einzubringen bereit war.

Es wurde ständig weiter gebaut, vergrößert und verbessert.

1955 waren 7 Plätze fertig und der achte folgte 1976.

Auch am Clubhaus wurde laufend gebaut.

1953 wurden Warmwasserduschen installiert, 1955 die Wohnung gebaut. Und 1973 wurde die Baracke durch ein massives Gebäude ersetzt.

Und nicht zu vergessen! Eine ganz wichtige Baumaßnahem erfolgte 1982: Der Einbau einer Theke mit einer Zapfanlage.

Danach wurde dem Unterholz hinter dem Clubhaus unsere Fußballwiese abgerungen.

Auch sportlich sehr erfolgreich

Auch sportlich wurde Grün-Weiß sehr erfolgreich.

Die Seniorenmannschaft von Grün-Weiß wurde 79, 80, 82, 87 und 89 5 x Bayerischer Meister.

Und 1989 Deutscher Meister. Unsere Seniorinnen spielten einige Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse.

Aber auch heute noch finden sich einige Spieler von Grün-Weiß in der deutschen Rangliste.

Viele Vorstände machten sich in diesen Jahren verdient um den Verein.

Dies waren:

  • Fritz Schramm von 1954 bis 1962
  • Klaus Wörlein
  • Dr. Philipp Baumeister
  • Karl Linhardt
  • Karl Rammes
  • Dr. Wilhelm Gräf
  • Ernst Voigt
  • Dieter Sander 
  • Dr. Willi Kretschmer
  • Günter Kaufmann


Seit 2020: Uwe Frenzel